GABI DU BIST SO WUNDERBAR GABI!
Eines Morgens wachst du nicht mehr auf, die Vögel singen, wie sie gestern sangen, nichts ändert diesen neuen Tagesablauf, nur du bist fortgegangen, du bist nun frei und unsere Tränen wünschen dir Glück.
Im Mai 2017 wurde bei Gabi Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert.Wir waren Schockiert, betroffen und, hilflos bei der Diagnose.
Gabi hat sich entschieden zu leben. Der Entschluss zur Chemotherapie und Ihr Kampfgeist gaben uns allen Hoffnung.
Den Prozess haben ihr Ehemann Mathieu, Ihr Sohn Moritz, Ihre Schwestern, Nichten, Neffen und Freunde intensiv und einfühlsam ein halbes Jahr lang begleitet. Was Mathieu in dieser Zeit geleistet hat ist unglaublich. Lieber Mathieu, von Herzen danken wir dir, dass du die ganzen Zeit für Gabi da warst.
Am 01.01.2018 war für Gabi der Kampf zuende, sie hat ihn in Würde bis zum Schluss geführt. Ihre Schwestern Elke und Heidi standen an ihrer Seite und begleiteten sie.
Gabi wurde am 01.03.1956 als erste Tochter von Magarethe Kluge und Gottfried Börner in Buch geboren.
Nur ein Jahr später folgten Zwillinge, Elke und Heidi.
Dann ging es aus beruflichen Gründen auf große Reise. Zwei Jahre lebtet Ihr alle in der Türkei. Zur Einschulung von Gabi kamt ihr zurück nach Berlin und fandet euer Zuhause in der Bochumerstraße.
1961 kam das nächste Schwesterchen auf die Welt. Aus privaten Gründen haben Magarethe und Gottfried sich schweren Herzens dazu entschieden, sich auf die Suche nach einer liebevollen Adoptivfamilie zu machen. Diese fanden Sie in der Nähe von Stuttgart, wo Conny liebevoll behütet und glücklich aufwachsen durfte.
1965 folgten Barbara und Beate, das zweite Zwillingspaar.
Gabi war bereits als Kind mit Leidenschaft in mehreren Sportvereinen aktiv, wo sie später auch ihren ersten Mann Erich kennenlernte. Mit ihm bekam Gabi 1982 Ihren Sohn Moritz. Hätte Moritz einen Zwillingsbruder gehabt, so hätte dieser auf jeden Fall Max geheißen. Diesen Spaß hätte Gabi sich nicht nehmen lassen.
Gabi arbeitete als Erzieherin. In diesem Beruf fand sie eine lebenslange, erfüllende Aufgabe, in der Ihr großes Herz für Kinder, speziell für Integrationskinder, einen guten Platz gefunden hatte. Die schönste Zeit hatte Gabi mit Ihrer Arbeitskollegin Ute. Die beiden waren ein tolles Team, haben mit den Kindern viele Sachen ausprobiert und tolle Ausflüge und Reisen gemacht.
1991 kam ein Wendepunkt in Gabis Leben. Gabi und Erich trennten sich und nun begann Gabi die Welt zu erkunden. Sie reiste mit ihrer besten Freundin Gitti, die sie seit der Geburt ihrer Kinder kannte, durch die Welt. Die beiden gingen wortwörtlich durch hoch und tief, dick und dünn, bis zum Schluss. Gabi war für Gittis Kinder Roman, Michalina und Theresa wie eine zweite Mutter.
Auf ihren Reisen lernten Sie die afrikanische Kultur kennen und lieben.
Kurze Zeit später, 1997, fanden sich Gabi und Matthieu.
Gabi hat sich in die afrikanische Gemeinschaft eingelebt und eingebracht. Auf den Reisen in Mathieus Heimatland Kamerun wurde Gabi wie eine Königin verehrt. Mathieu und Gabi veranstalteten Fußballtuniere und Feste, und Gabi brachte Sachen aus Deutschland mit und beschenkte die Kinder.
Sie war Teil der sozialen Projekte, die sie unterstützte und mit aufbaute, unter anderem den deutsch-kamerunischen Kulturverein Grasland.
Sie steckte viel Herzblut in die Projekte, was mit großer Dankbarkeit angenommen wurde.
Worauf Gabi sich immer gefreut hat, waren die Frauentreffen der Njangigruppe. Diese afrikanische Tradition hat sie hier in Berlin mit Gitti fortgesetzt.
Eine Gruppe von 12 Frauen, darunter Gitti und Johanna, treffen sich einmal im Monat, bei einer der Frauen zu Hause, welche dann auch das Essen für alle ausrichtet. Anschließend werden die neuesten Neuigkeiten ausgetauscht, es wird gelacht, getratscht, Kaffee getrunken und GESPART.
Jede Frau zahlt eine bestimmte Summe in den Njangitopf und jeden Monat bekommt eine Frau den Topf ausgezahlt.
Gabi hat dieseTreffen geliebt!!! Wahrscheinlich war es die Tradition, das gemeinsame Beisammen sein und sich gegenseitig unterstützen, das ihr so viel bedeutete. Vor allem aber auch, sich gegenseitig etwas zu gönnen und sich für jemanden zu freuen: etwas was Gabi nie schwer viel. Sie war eine gute Gewinnerin, aber im Verlieren auch nicht zu schlagen.
Diese Eigenschaft konnte sie beim Tennisspielen unter Beweis stellen. Ein gemeinsames, schönes Hobby das sie mit Mathieu gefunden hatte.
Auch dort waren sie Teil einer schönen, herzlichen Gemeinschaft, die ihr und Mathieu in der schwierigen Zeit beistand und noch immer beisteht.
Gabi schätzte und ehrte ihre unterschiedlichen Communities sehr, vor allem aber die afrikanische, genauso wurde auch Gabi von ihnen mit offenen Armen empfangen, respektiert und geehrt.
Gabis Neugier und Interesse an Außergewöhnlichem hat ihr sicherlich geholfen, sich in eine fremde Kultur einzugewöhnen und diese lieben zu lernen. Dennoch erforderte dies auch Mut und großes Selbstbewusstsein, wofür wir sie immer bewundert haben.
Gabi war schon immer eine Kämpferin, die sich für Ihre Interessen und die Ihrer Mitmenschen einsetzte.
Alle schätzten an Gabi ihre unverkrampfte, lockere und großherzige Art, Menschen zu begegnen. Gabi machte gerne kleine Geschenke und war immer auf der Suche nach Schnäppchen, vereint mit Gitti waren sie ein Dream Team.
Seit 12 Jahren machen wir Schwestern alle zusammen unsere gemeinsamen Geschwisterreisen. Einmal im Jahr nehmen wir uns Zeit nur für uns. Seit letztem Jahr kommt auch Marit, unsere Halbschwester, mit, die wir durch Gabis Nachforschungen 2015 endlich kennenlernen durften.
Genauso ist es mit Conny: durch Gabis intensive Recherche, die schon vor 20 Jahren begann und im Juni 2017 endlich Erfolg hatte, gehört nun auch Conny zu unserer wachsenden Schwesterngemeinschaft.
Conny ist sehr froh, genauso wie wir, dass Gabi damals den Stein ins Rollen gebracht hat.
Liebe Gabi, wenn wir dich suchen, dann suchen wir dich in unseren Herzen, dort hast du eine Bleibe gefunden und lebst in uns weiter.